In Meldorf ist ein schönes Beispiel gelungen, wie mit wenigen Mitteln in einer engen Altstadt aus engen, ja: beengenden Höfen ein großzügiger Hofgarten entstehen kann. Vorausgegangen ist ein Bericht vor zwei Jahren, als unsere Praktikantin ein Modell von den Höfen der drei benachbarten Häuser gebaut hatte.
Zwischen den Häusern wurden die knapp zwei Meter hohen Zäune abgebaut. Das türkische Restaurant Döner-Stube hatte bereits seinen Hof gepflastert, um für die Restauration Tische aufstellen zu können. Der Buchladen auf dem Mittelgrundstück pflegte ursprünglich ein Stück Ökoromantik mit Bäumen und Wildaussaaten. Der südliche Hof der Kulturkneipe Bornholdt wurde ebenfalls bereits gastronomisch genutzt. Der Buchladen eröffnete nun in seinem Hintergebäude ein Buchlager mit antiquarischen Büchern. Der Hof wurde gepflastert, so dass eine optische Verbindung zwischen dem Vorderhaus und dem kleinen Nebengebäude entsteht. Zu den beiden Nachbarn sind Pflanzen gesetzt worden, zur Döner-Stube eine Ligusterhecke und Bodendecker unter der Treppe, zum Bornholdt entsteht ein kleiner Naschgarten mit Beerenfrüchten. Das Bornholdt legte auf der nicht überdachten Hoffläche einen Rasen an. Insgesamt ist ein großzügiger Hofgarten entstanden, wobei jedes Grundstück einen eigenen Charakter behält.
Und so sahen die Grundstücke vor zwei Jahren aus:
Die ursprüngliche Aufgabe bestand darin, ein kleines Hofgebäude von 20 qm nutzbarer Fläche als Lager für antiquarische Bücher zu erschließen. Es war nach dem 2. Weltkrieg als Notunterkunft errichtet worden und diente zum Schluss als Rumpelkammer. Für einen bequemen Zugang über den Hof wurde im Vorderhaus ein Hinterausgang eingebaut. Die Treppe zum Dachgeschoss wurde verlegt, der Hof wurde neu gestaltet. Und so sieht das Pantiquariat jetzt aus: