Dokument und Analyse

Wer im Bestand bauen will, muss vorher genau hinschauen. Manche Bauherren schätzen eine genaue Vorbereitung einer Umplanung. Das ist auch sehr zu empfehlen, denn eine ordentliche Vorbereitung erleichtert die Umplanung.

Viele vertrauen in die Langlebigkeit von Ziegelsteinbauten. Doch auch hier heißt es, genau hinzuschauen. Bricht ein Riss erneut wieder auf, müssen andere Baustoffe für die Reparatur verwendet werden.

reparierte Risse im Mauerwerk

Zunächst einmal heißt es: Dokumentieren und Analysieren.

Bauschäden dokumentieren und analysieren

Neues Konzept für eine kleine Altstadt

Die Ladenflächen aus dem 19. Jahrhundert sind heute oft zu klein für den Fachhandel. Es müssen neue Konzepte gefunden werden, um kleine Altstädte zu beleben. Im Wohnprojekt frische bauern in der Meldorfer Innenstadt haben wir ein Kozept für einen multifunktionalen Veranstaltungsraum umgesetzt, der sowohl für Computerkurse als auch für Tanz und Tai Chi geeignet ist.

Stützende Mauer stört nicht
Die aus statischen Gründen verbliebene Mauer ist in das Konzept integriert. Sie stört nicht, sondern teilt den Raum optisch, so dass zwei Raumteile sowohl ganz als auch teilweise genutzt werden können, und zwar ohne zusätzliche Trennwände. Selbst kleine Gruppen von fünf bis zehn Personen können hier arbeiten, ohne sich in einem großen Raum „verloren“ zu fühlen.

sturz weg
Einen Sturz konnten wir über der Brandschutz- und Akustikdecke verschwinden lassen, andere bleiben sichtbar, um eine angenehme Raumhöhe zu behalten.

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Den Windfang haben wir nach innen verlegt, damit in der windigen Regenzeit an der Nordsee genügen Raum für eine Sauberlaufmatte vorhanden ist. Den sorgfältig ausgewählten Schwingfußboden galt es zu schützen. Ein altes Fenster aus der Zeit, als das Haus einer Buttergroßhandlung diente, blieb als zusätzlicher Lichtspender erhalten.

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Außen haben wir eine Tür anfertigen lassen, die dem Altstadtbild Meldorfs gerecht wird.

Da das Haus schrittweise saniert werden soll, wurden die Außenfassade noch nicht erneuert. Lediglich im Dachgeschoss sollten die Wohnräume ansprechend gestaltet werden. Deshalb haben wir die Dachflächenfenster aus den 50er Jahren durch Gauben ersetzt, wie es dem histrorischen Vorbild entspricht. Jetzt haben die Bewohnerinnen des Dachgeschosses wieder einen Blick bis zum Deich auf Friedrichskoog.
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Vom Öffnen der Höfe

In Meldorf ist ein schönes Beispiel gelungen, wie mit wenigen Mitteln in einer engen Altstadt aus engen, ja: beengenden Höfen ein großzügiger Hofgarten entstehen kann. Vorausgegangen ist ein Bericht vor zwei Jahren, als unsere Praktikantin ein Modell von den Höfen der drei benachbarten Häuser gebaut hatte.

Blick durch den Naschgarten zur Terrasse.
Blick durch den Naschgarten zur Terrasse.
Drei Häuser ein Hof.
Drei Häuser ein Hof.
Das Hinterhaus im Mittelhof
Das Hinterhaus im Mittelhof
Dieser Blick war vorher von einem hohen Zaun versperrt.
Dieser Blick war vorher von einem hohen Zaun versperrt.
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Das Bornholdt lädt ein.
Die Gäste der Bornholdt-Terrasse erleben einen entspannten Hofgarten.
Die Gäste der Bornholdt-Terrasse erleben einen entspannten Hofgarten.

Zwischen den Häusern wurden die knapp zwei Meter hohen Zäune abgebaut. Das türkische Restaurant Döner-Stube hatte bereits seinen Hof gepflastert, um für die Restauration Tische aufstellen zu können. Der Buchladen auf dem Mittelgrundstück pflegte ursprünglich ein Stück Ökoromantik mit Bäumen und Wildaussaaten. Der südliche Hof der Kulturkneipe Bornholdt wurde ebenfalls bereits gastronomisch genutzt. Der Buchladen eröffnete nun in seinem Hintergebäude ein Buchlager mit antiquarischen Büchern. Der Hof wurde gepflastert, so dass eine optische Verbindung zwischen dem Vorderhaus und dem kleinen Nebengebäude entsteht. Zu den beiden Nachbarn sind Pflanzen gesetzt worden, zur Döner-Stube eine Ligusterhecke und Bodendecker unter der Treppe, zum Bornholdt entsteht ein kleiner Naschgarten mit Beerenfrüchten. Das Bornholdt legte auf der nicht überdachten Hoffläche einen Rasen an. Insgesamt ist ein großzügiger Hofgarten entstanden, wobei jedes Grundstück einen eigenen Charakter behält.

Und so sahen die Grundstücke vor zwei Jahren aus:

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Ein Eternit-Zaun versprerte den Blick auf die einladende Nachbarterrasse.
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Der Garten wartete auf eine Nutzung.
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Die Nachbarterrasse wirkte dunkel und verschlossen.
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Die Treppe verdeckte den Hintereingang zum Buchladen.
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Auch die andere Nachbarterrasse wurde unnötig verschattet.
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Die Zäune im Hof waren vernachlässigt, es fehlte die Motivation.

Die ursprüngliche Aufgabe bestand darin, ein kleines Hofgebäude von 20 qm nutzbarer Fläche als Lager für antiquarische Bücher zu erschließen. Es war nach dem 2. Weltkrieg als Notunterkunft errichtet worden und diente zum Schluss als Rumpelkammer. Für einen bequemen Zugang über den Hof wurde im Vorderhaus ein Hinterausgang eingebaut. Die Treppe zum Dachgeschoss wurde verlegt, der Hof wurde neu gestaltet. Und so sieht das Pantiquariat jetzt aus:

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Das Hofgebäude hat jetzt eine gute Blickverbindung zum Laden.
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Das Hinterhäuschen wird modern genutzt und präsentiert sich im Altstadt-Stil.
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Der alte Eingang blieb bestehen, ist aber außer Funktion gesetzt.
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Es ergibt sich nun für alle Gäste ein Drei-Höfe-Blick.

Bürgerhaus Lenzsiedlung

Zwei Jahre nach Fertigstellung – nun einige Fotos. Wer auf die Fotos klickt, sieht sie vergrößert:

Lenzsiedlung in Hamburg-EimsbüttelDie Lenzsiedlung ist eine Hochhaussiedlung in Hamburg-Eimsbüttel.

Neubau und Bestandsbau Bürgerhaus LenzsiedlungFür die Gemeinwesenarbeit war das Bürgerhaus (links mit Pultdach) neu zu bauen. Der Rundbau rechts wird heute neu genutzt, aus dem Saal für die Bürger wurde  eine Ausbildungsgastronomie. Die Küche liegt im Verbindungsbau zwischen Neubau und Rundling.

Neubau Bürgerhaus Parkseite  Ein Saal für öffentliche Veranstaltungen und Familienfeiern ist auf den Park hinter dem Bürgerhaus ausgerichtet. Die Fassade ist mit den dunklen Faserzementplatten verkleidet. Büros und Beratungs- und Seminarräume liegen in den oberen Geschossen des Neubaus mit rötlicher Fassadeneinkleidung.

Saal und Café Bürgerhaus LenzsiedlungDie Wege zwischen Ausbildungsgastro und Saal sind kurz. Die Fassade des Cafés wurde erneuert, beide Gebäudeteile gehören  optisch zueinander.

Bürgerhaus Lenzsiedlung FassadenbekleidungDie Fassade ist mit Faserzementplatten verkleidet. Hier war ein kosteneffizientes Material einzusetzen,, das für die  Gestaltung und die Pflege flexibel genug ist.

Bürgerhaus LenzsiedlungDie Fassade wurde teilweise von dem Hamburger Künstler Kai Teschner bemalt. So steht es jetzt auf soliden Füßen, denn die Bewohner_innen der Siedlung konnten sich an der Gestaltung beteiligen. Bürgerbeteiligung und Farbigkeit sorgen für die hohe Akzeptanz des Gebäudes in der Umgebung, auch bei Jugendlichen mit abweichenden ästhetischen Vorlieben.

Eingang Bürgerhaus LenzsiedlungDer Verbindungsbau zum Bestand schließt sich links an den Neubau an. Er ist in die Fassadenbemalung integriert.

Bürgerhaus LenzsiedlungDas Pultdach des Bürgerhauses ist so ausgelegt, dass es optimale Bedingungen für eine Solaranlage bietet.

Kleiner Eingriff – große Wirkung

Meldorf in Dithmarschen hat ein reiches Kulturleben zu bieten. Ein Teil davon wird von der Kulturkneipe Bornholdt und vom Peter-Panter-Buchladen organisiert. Rechts daneben bietet die Döner-Stube Leckeres, übrigens auch für Vegetarier – der hausgemachte Krautsalat ist so legendär wie Leos Pizza im Bornholdt. Alle drei Grundstücke sind kaum breiter als die jeweiligen Häuser, aber sehr lang. Die blickdichten Zäune auf den Grundstücksgrenzen betonen die „Schläuche“ noch zusätzlich und werfen lange Schatten:

Drei langgestreckte Grundstücke

Was passiert, wenn die altersmüden Zäune entfernt werden?

eine gemeinsame Hoffläche

Um das sichtbar zu machen, hat eine Schülerin in einem Praktikum in meinem Büro ein Modell gebaut. Im Maßstab 1:50 entstanden aus finnischer Holzpappe alle drei Häuser mit ihren Nebengebäuden. Die Zäune kann man herausnehmen, und wie durch Zauberei entstehen zwei gut proportionierte Plätze: ein Kaffeegarten fürs Bornholdt und eine Lesewiese für den Buchladen. Die Terrasse der Döner-Stube war schon vorher da, doch auch sie gewinnt durch die Offenheit und die neuen Blickbeziehungen.

Jule arbeitet konzentriert am Modell

Wenn die Eigentümer neue Zäune wünschen, sollten diese auf jeden Fall licht- und blickdurchlässig sein. Schön wären schmiedeeiserne Zäune, niedrige Hecken eine (kosten-)günstige Alternative.

der Panter vom gleichnamigen Buchladen ;-)
der Panter vom gleichnamigen Buchladen 😉

Gewerbe-Leerstand zu Wohnungen

In einer hessischen Universitätsstadt steht zentral und nah zur Uni ein Hochhaus. Im Erdgeschoss befinden sich Läden, die Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen ab der 4. Etage sind sehr begehrt, aber: die Büro- und Gewerbeflächen in der 2. und 3. Etage stehen teilweise schon Jahre leer.

So war die Fläche ursprünglich aufgeteilt.

Der Eigentümer hatte die Idee, diese Gewerbeflächen in Studentenwohnungen umzuwandeln. Die Sache hatte nur einen Haken: die enorme Gebäudetiefe von 25 Metern. Außerdem musste die Gebäudestruktur (Mittelflur) erhalten bleiben.

Für den Eigentümer habe ich die Entwurfs- und Bauantragsplanung für die Umnutzung in Wohnungen erarbeitet.

Jetzt befinden sich auf einer Flurseite Zwei-Zimmer-Wohnungen, die auch als Zweier-WGs nutzbar sind. Auf der anderen Flurseite befinden sich Dreier-WGs und eine Vierer-WG. Ein Fahrradraum, ein Waschraum und Keller-Ersatzräume sind im dunklen Gebäudeinneren angeordnet, ebenso die Bäder und Küchen der WGs.

So sieht die Planung für WG-Wohnungen aus.

So entstehen aus leeren Gewerbeflächen gut nutzbare und bezahlbare Wohnungen für Studenten. Eine solche Umnutzung könnte auch an anderen Standorten die Wohnungssituation entschärfen.

Reif für die Insel – Teil II

Dieses Haus entsteht auf einem Eckgrundstück, gleich neben dem Zweifamilienhaus Nr.1. Das Gebäude nutzt die unregelmäßige Grundstücksform optimal aus.

Die Wohnung links ist barrierefrei und kann rollstuhlgerecht eingerichtet werden.

Grundriss Erdgeschoss

Die Wohnung rechts erstreckt sich über zwei Ebenen. Im Erdgeschoss befindet sich neben Küche und Gäste-WC der Wohnraum mit Galerie im Dachgeschoss. Ebenfalls im Dachgeschoss sind vier Individualräume und zwei Duschbäder untergebracht.

Grundriss Dachgeschoss

Auch dieses Wohnhaus erhält eine Fassade aus Backsteinklinkern, Giebel markieren die Eingänge. Zur Straße hin präsentiert sich das Haus unauffällig, zum privaten Garten öffnet es sich mit großen Fensterflächen.

Ansichten von der Straße und vom Garten

Reif für die Insel – Teil 1

Dieses Zweifamilienhaus entsteht in einem beliebten Feriengebiet im Norden Deutschlands.

Das rechteckige Grundstück grenzt im Norden an eine Anliegerstraße und öffnet sich nach Süden in die ländliche Umgebung mit Äckern, Knicks und Wiesen.

Mit der Grundfläche und Kubatur des Hauses wird die größtmögliche Bebauung des rechteckigen Grundstücks erreicht. Die Wohnung im Erdgeschoss ist barrierefrei.

Der Bauherr wünschte eine traditionelle und regional angepasste Erscheinungsform des Hauses mit Backsteinklinkern und Tonpfannen. Die äußere Form des Hauses trägt historisch dokumentierten Proportionen Rechnung und nimmt Elemente wie Eingangsgiebel, Dachgauben und Lochfassade auf, ohne historisierend zu wirken. Zur privaten Gartenseite hin gibt sich das Haus moderner mit großen Fensterflächen und einer ins Dach eingeschnittenen (und dadurch angenehm windgeschützten) Terrasse.

Straßen- und Gartenansicht des Wohnhauses

Eine Wohnung befindet sich im Erdgeschoss:

Wohnung im Erdgeschoss

Die andere Wohnung befindet sich im Dachgeschoss:

Wohnung im Dachgeschoss

Beide Wohnungen können bei Bedarf auch als Ferienwohnungen genutzt werden.

Hier einige Bilder vom Baufortschritt:

das Haus von der Straße aus gesehen

...und das Haus von der Gartenseite aus gesehen

Fotos vom Bürgerhaus Lenzsiedlung

Wir zeigen hier Fotos der Innenräume des Bürgerhauses Lenzsiedlung in Hamburg-Eimsbüttel.

Im Erdgeschoss liegt der Saal, den die Besucher für Veranstaltungen und Feste nutzen können. Er ist in zwei große Räume und in den kleineren Salon teilbar:

Neubau Saal des Bürgerhauses Lenzsiedlung Blick in den Salon des Saals im Bürgerhaus Lenzsiedlung

Im Ergeschoss steht eine Bewohnerwerkstatt zur Verfg rechts der Flur im EG:

Treppenhaus zum OG

Das erste Obergeschoss ist für Beratung, Seminar und Computerkurse ausgerichtet:

Im Dachgeschoss liegt das Kombibüro für die Verwaltung. Vom  Großraum erreicht man die Einzelbüros auf der Galerie über eine Treppe:

Beispiele meiner Arbeit

Bürgerhaus Lenzsiedlung (Hamburg)

Bürgerhaus Lenzsiedlung Neubau Das Bürgerhaus Lenzsiedlung wird seit 2007 erweitert und umgebaut. 2006 bin ich im Konzeptstadium auf Einladung der planenden Ingenieurin Katja Maria van den Broek eingestiegen und betreue in Projektgemeinschaft mit eigenRAUM Planung und Ausführung. Bürgerbeteiligung und das Einbinden von Eigenleistungen spielen eine wichtige Rolle. Die Bauherren legen Wert auf nachhaltiges, in die Zukunft weisendes Bauen. Bilder von der Baustelle

Wohn- und Geschäftshaus (Hamburg)

Das Wohn- und Geschäftshaus im Hamburger Bezirk Eimsbüttel sollte wieder in einen gut vermietbaren Zustand versetzt werden. Dazu mussten zunächst für den Bestand die Pläne als AutoCAD-Datei aufgezeichnet werden. Daran schloss sich zunächst die Instandsetzungen der Wohnungen an. Die Wohnungen wurden in kurzer Zeit wieder neu vermietet. Derzeit wird eine Umgestaltung der Gewerbefläche im I. OG des Gebäudes geplant. Fotos von der Neugestaltung der Wohnungen.

Hansa-Haus (Kassel)

Das Hansa-Haus in Kassel begleitet mich seit dem Studium. Aus einer Seminar-Arbeit über das Hansa-Haus (Bestandsanalyse) entwickelte ich das Thema der Diplomarbeit mit Konzepten für Umnutzung und Aufwertung des Gebäudekomplexes. Anlässlich der Ausstellung des Bundes deutscher Baumeister (BDB) „50 Jahre Bauen in Kassel“ wurde Dipl.-Ing. Joachim Brandt, der das Gebäude als Architekt betreut, auf meine Arbeit aufmerksam. Seitdem fertige ich in seinem Auftrag regelmäßig Ausführungsplanungen für Objekte verschiedener Eigentümer.

Einfamilienhaus (Ringsted, Dänemark)

Das Einfamilienhaus am Ortsrand soll parallel zur Nutzung in Stand gesetzt und erweitert werden. Die Größe des Grundstücks erlaubt verschiedene Varianten, die von den Bauherren geprüft werden:

  • zwei vor Ort übliche Satteldachlösungen
  • eine unkonventionelle Tonnendachlösung
  • eine kosten effiziente Anbau-Lösung mit vielen Möglichkeiten, Eigenleistungen zu erbringen
  • Die Bauherren legen Wert auf baubiologisch wertvolle Werkstoffe und hohe Energie-Effizienz.