Häuser auf Hydraulikpressen

Jedes Haus braucht ein stabiles Fundament, damit es sicher stehen bleibt – dachte ich.

Kürzlich war ich in Kamp-Lintfort in der Nähe von Duisburg und unterhielt mich mit einem Statiker. Der erzählte, dass das Stadtgebiet innerhalb weniger Jahrzehnte um acht Meter abgesackt sei – alles eine Folge des Steinkohlebergbaus, der den Boden in der Gegend durchlöchert habe wie einen Schweizer Käse. Es gebe Häuser, die vollständig von Hydraulikpressen getragen werden statt von einem Fundament.

Eine Recherche im Internet förderte eine Studie des Umweltbundesamtes zu Bergsenkungen und bergbauinduzierten Bodenbewegungen zu Tage. Darin werden Hydraulikpressen, Druckkissen, Federkörper und Lasthalteanlagen als Sicherungsmaßnahmen bei Senkungsunterschieden genannt. Der Geologische Dienst Nordrhein-Westfalen informiert über Gefährdungspotenziale des Untergrundes in NRW. Neben der Bauwerksgründung wird unter anderem auch die Abwasserführung stark vom Bergbau beeinflusst: abgesackt

Lange vor dem Bergbau entstand in Kamp-Lintfort das erste Zisterzienserkloster auf deutschem Boden. Die Mönche legten auch einen Weinberg an, der im Laufe der Zeit verfiel und im Barock durch einen prachtvollen Terrassengarten ersetzt wurde. Im Kloster Kamp finden regelmäßig Konzerte, Ausstellungen und andere Veranstaltungen statt.

Ob unter dem Kloster auch ein Schweizer Käse ist?