Vorurteile halten sich hartnäckig. Es ist wie mit Gerüchten: Einmal im Umlauf, kursieren sie weiter, auch wenn sie falsch sind.
Entgegen aller Vorurteile sind Flachdächer in vielen Fällen eine perfekte Lösung. Wer sicher gehen will, dass sein Flachdach dicht ist und bleibt, setzt auf eine fachgerechte Planung und Ausführung. Und die ist nicht immer einfach: Es gibt eine große Zahl von Dachdichtungsbahnen. Es stehen Kaltselbstklebebahnen, Elastomer- oder Plastomerbitumenbahnen zur Verfügung, die je nach Anforderung mit Einlagen versehen sein können, zum Beispiel Glasvlies, Polyestervlies oder Kombinationsträger. Es gibt Kunststoffbahnen aus PVC, PIB, EPDM, TPE oder FPO. Je nachdem wo welches Material eingebaut wird, verarbeitet der Fachmann die Bahnen unterschiedlich: gießen, schmelzen, flämmen, verkleben, heißvulkanisieren, heißkeilschweißen …
Die Fachregel für Abdichtungen (Flachdachrichtlinie) legt nachprüfbare Anforderungen an Planung und Auführung fest und gibt Orientierung bei der Wahl der richtigen Abdichtung. Dies müssen Planer und Handwerker beachten.
Doch werfen die korrekten Bezeichnungen der Materialien Rätsel auf. Was verbirgt sich zum Beispiel hinter einer DU/E1 PYE G200 S4 ?
D heißt Dachabdichtung,
U bedeutet, dass die Bahn als Unterlage zu verwenden ist.
E ist die Eigenschaftsklasse, deren höchste Stufe die 1 ist, also leistet die Bahn einen hohen mechanischen Widerstand und hält hohen Hitzebelastungen stand.
PYE bezeichnet eine Elastomerbitumenbahn,
G200 steht für eine Glasgewebeeinlage mit einem Gewicht von 200 Gramm pro Quadratmeter.
S zeigt an, dass die Bahnen geschweißt werden sollen und am Ende die Ziffer
4 gibt die Dicke der Bahn von 4 Millimeter an.
Auch wenn es die offiziellen Bezeichnungen in sich haben, lohnt es sich, einen kritischen Blick darauf zu werfen. Denn die fantasievollen Namen, die die Marketingleute ihren Produkten verleihen, können schnell in die Irre führen. Und dann tropft’s doch.